Beitrag von Kerstin Sailer, Cecile Böhmer-Herbin, Svenja Becker und Matthias Sturm
zum Städtebau-Seminar „Stadtplanung und Städtebau mit erhöhtem Risiko. Tendenzen und Positionen zum Phänomen der Schrumpfung“
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Das Seminar „Stadtplanung und Städtebau mit erhöhtem Risiko. Tendenzen und Positionen zum Phänomen der Schrumpfung“, das im Wintersemester 2001/2002 vom Institut für Städtebau an der Universität Hannover angeboten wurde (betreut von Prof. Michael Braum und Dipl.-Ing. Oliver Schetter), beschäftigte sich mit Hintergründen, Ursachen und städtebaulicher wie gesellschaftlicher Konsequenzen schrumpfender Städte in Ostdeutschland.
Zu ausgewählten Städten sollte ein städtebauliches Gutachten erstellt werden, das sich intensiv mit den historisch-politischen, sozioökonomischen und städtebaulichen Voraussetzungen und Bedingungen auseinandersetzt, um darauf aufbauend Vorschläge für den Umgang mit Schrumpfung zu unterbreiten.
Eisenhüttenstadt ist ein besonders interessantes Beispiel, da sie als junge Stadt erst in den 50er Jahren unter den neu formulierten städtebaulichen Regeln des Sozialismus als so genannte „erste sozialistische Planstadt der DDR“ entstand. Insofern ist sie kein typisches Beispiel einer Stadtentwicklung mit gewachsenen Strukturen. Letzlich sollen Perspektiven der Weiterentwicklung und der städtebaulichen Neuordnung für Eisenhüttenstadt aufgezeigt werden mit Rücksichtnahme auf ihre Besonderheit, aber auch auf ihre DDR-typischen Eigenschaften und die heutigen Konditionen.
Die Arbeit schlägt letztlich eine gesamtstädtische Konzeption zur Weiterentwicklung von Eisenhüttenstadt vor, die auf einer, die auseinanderfallenden Stadtteile verbindenden, besonderen Entwicklungszone – der so genannten „Transforma-zone“ beruht. Diese Zone ist als Gegenpol zu den notwendigen Abrissen von Wohneinheiten zu verstehen; sie soll als positiver, neuer Bereich geschaffen werden, der aus der Schrumpfung etwas Neues und Identifikationsstiftendes, gleichwohl Charakteristisches für Eisenhüttenstadt hervorbringt, statt nur die üblichen, „überflüssigen“ Wohnblöcke auszuradieren.